Ein äußerst sensibles Thema sind Kinder und Arzneimittel, wobei vielen Menschen hier sofort die Warnung einfällt, dass Medikamente nicht in Kinderhände gehören. Das sei der sicherste Schutz, um Unfälle zu vermeiden. Deshalb sollte man Arzneimittel niemals offen liegen lassen, auch nicht am Krankenbett. Medikamente müssen immer kindersicher, in einer verschließbaren Hausapotheke, aufbewahrt werden.
Allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, dass Kinder unbeabsichtigt mit Medikamenten in Kontakt kommen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Kinder über Medikamente und ihre Wirkung frühzeitig aufklärt werden. Sie sollten den Nutzen von Medikamenten erklärt bekommen, aber auch auf mögliche Gefahren hingewiesen werden. Allein die kindliche Neugier übt eine gewisse Verlockung aus, die das Interesse an bunten Verpackungen, Flaschen und Pillen weckt. Die Kinder müssen davon in Kenntnis gesetzt werden, dass es sich nicht etwa um Süßigkeiten handelt, sondern um Arzneimittel, die nur Kranke brauchen und dass sie Arzneimittel nur dann einnehmen dürfen, wenn sie diese von Erwachsenen erhalten.
Da Kinderkrankheiten und chronische Erkrankungen behandlungsbedürftig sind und in dem Fall eine sachgerechte Therapie notwendig wird, benötigen auch Kinder Arzneimittel. Sind Säuglinge und Kleinkinder krank, sollte man immer mit ihnen zum Arzt gehen. Je jünger das Kind und je unklarer die Beschwerden sind, desto schneller sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden. Braucht ein Kind Arzneimittel, müssen diese mit besonderer Sorgfalt angewendet werden. Deshalb sollte man sich über die Wirkungen und möglichen Risiken der Medikamente informieren, indem man sich vom Arzt oder Apotheker beraten lässt. Wesentlichen Informationen befinden sich auf der Packungsbeilage. Für die Behandlung von Säuglingen, Kleinkindern und Kindern gibt es bei vielen Medikamenten eigene Zubereitungen. Diese sind im Hinblick auf ihre Zusammensetzung und die Dosierung optimal auf die kleinen Patienten abgestimmt und oftmals in einer „kindergerechten“ Anwendungsform, da Kinder häufig (noch) keine Tabletten schlucken können oder wollen. Für diesen Fall steht die Arznei alternativ als Tropfen, Saft oder als Zäpfchen zur Verfügung.
Einige Krankheiten lassen sich auch mit Pflege, Zuneigung und altbewährten Hausmitteln, wie Wadenwickeln bei Fieber, kurieren. Die Gabe von Medikamenten zur Verbesserung schulischer Leistungen wird zurecht in der Öffentlichkeit diskutiert, bemerkte der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI). Konzentrations- und Leistungsschwächen von Schülern seien oft auf Überforderung, Leistungsdruck oder mangelnde Motivation zurückzuführen. Gesundheitlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Nervosität könnten als Stresssymptome die Folge sein. Diese Probleme könnten sich mit Arzneimitteln, zumindest nicht ursächlich beheben lassen, so der BPI. In diesem Falle sei ein verständnisvoller Umgang von Eltern und Lehrern mit den Kindern gefragt. Erst, wenn dadurch keine Besserung erzielt werden kann, sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Da sich Kinder in ihrem Verhalten sehr stark an Bezugspersonen orientieren, prägt der Umgang der Eltern mit Medikamenten. Bekommen sie z. B. bei leichten Beschwerden gleich Medikamente, wird dieses Verhalten für die Kinder die normale Reaktion auf gesundheitliche Störungen sein. Sollte ein Kind versehentlich Arzneimittel eingenommen haben, so rät der BPI, ist unverzüglich ein Arzt zu informieren. Die Rufnummer des vertragsärztlichen Notdienstes ist in den jeweiligen Spalten der regionalen Tageszeitungen abgedruckt. Daneben gibt es in Deutschland eine Reihe von Informationszentren für Vergiftungsfälle, an die man sich wenden kann. Um erfolgreich behandeln zu können, muss der Arzt wissen, welches Arzneimittel das Kind eingenommen hat. Sofern die Packungsbeilage vorhanden ist, sollte diese dem Arzt unbedingt gegeben werden. Diese wichtigen Informationen ermöglichen ein rasches Handeln.
Impfungen gehören zu den wirksamsten prophylaktischen Maßnahmen gegen zahlreiche Infektionskrankheiten. Bei viralen Erkrankungen wie Kinderlähmung oder Hepatitis gibt es keine wirksamen Behandlungsmöglichkeiten. Auch bei vielen bakteriellen Infektionen, wie z. B. Keuchhusten, Wundstarrkrampf oder Diphterie, kommt einer Therapie nur eine untergeordnete Bedeutung zu, weil zum Zeitpunkt der Diagnosenstellung oft schon ein lebensbedrohlicher Zustand besteht. Kinder sollten deshalb die empfohlenen Routineschutzimpfungen erhalten.
Weiterführende Informationen zu diesem Themenkomplex erhalten Sie bei:
Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. Kommunikation Robert-Koch-Platz 4 10115 Berlin Tel.: 030-27909-140 Fax: 030-27909-340 E-Mail: Info@bpi.de
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