Das Düsseldorfer Centrum für Reisemedizin (CRM) empfiehlt USA- und Kanada - Reisenden sich derzeitig unbedingt mit einem effektiven Mückenschutz auszustatten. Vor allem in den nächsten Wochen, noch bis einschließlich Oktober, wird in den beiden Ländern verstärkt das West Nile-Fieber von Stechmücken übertragen.
Das West Nile-Fieber ist eine grippeähnliche Viruserkrankung, die zu schweren Verläufen führen kann. Angaben des CRM zur Folge wurden aus den USA bis Mitte August bereits 20 Todesfälle und 689 Erkrankungen gemeldet. In der kanadischen Provinz Ontario erkrankte in diesem Jahr erstmals Mitte August eine 45-jährige Frau an einer Hirnentzündung, nachdem sie von einer Mücke mit dem Virus infiziert worden war.
„Da es gegen das West Nile-Fieber keine Impfung gibt, ist der Schutz vor Mückenstichen die einzig wirkungsvolle Vorsorgemaßnahme“, erläutert Dr. Burkhard Rieke vom CRM. Der Reisemediziner empfiehlt helle Kleidung, die Arme und Beine bedeckt. Freie Hautpartien sollten mit Repellents, speziellen insektenabwehrenden Mitteln, geschützt werden. Lotionen, Gels oder Sprays mit den Inhaltsstoffen Bayrepel oder DEET haben sich als besonders wirkungsvoll erwiesen. Die Mittel sind in Apotheken erhältlich.
Es sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Schlafräume mückenfrei bleiben. Gaze, leichte Baumwollstoffe oder entsprechende Netze vor den Fenstern verhindern das Eindringen der Insekten. Da Mücken normalerweise nicht von warm nach kalt fliegen, zeigt auch eine Klimaanlage, die die Räume entsprechend abkühlt, Wirkung. Guten Schutz bieten außerdem Moskitonetze, die über den Betten angebracht werden, rät das CRM.
In den letzten Jahren verbreitete sich die Viruserkrankung mit rasanten Ausmaßen in den USA und Kanada. Die Infektion kam vorher hauptsächlich in den Mittelmeeranrainerstaaten, dem Nahen und Mittleren Osten vor. In diesem Sommer wurde es bei zwei Touristen aus Irland, die sich an der Algarve in Portugal aufhielten, diagnostiziert.
Das West Nile-Fieber ist eigentlich eine Erkrankung von Vögeln. Mücken nehmen den Erreger beim Kontakt mit diesen Tieren auf und übertragen ihn auf Menschen. Die Erkrankung beginnt einen bis sechs Tage nach dem Mückenstich mit plötzlich auftretende, Fieber und Muskelschmerzen. Später treten auffallende Lymphknotenschwellungen hinzu. Etwa ein Drittel der Erkrankten entwickelt an Brust, Rücken und Armen einen Hautausschlag, der später ohne Schuppung abheilt. Die Diagnose ist hinsichtlich der Abgrenzung zu ähnlichen Erkrankungen nicht ganz leicht. Vor allem bei älteren und immungeschwächten Menschen kann es zu Komplikationen kommen.
Das CRM empfiehlt allen, die nach einer Reise Fieber bekommen oder sich krank fühlen, unbedingt ihren Hausarzt aufzusuchen. Idealer sei es, wenn der Arzt reisemedizinisch fortgebildet ist. Adressen von Ärzten und Apotheken mit entsprechender Fachkenntnis veröffentlicht das CRM im Internet unter: www.crm.de und www.travelmed.de.
Repasi / BUG - Pressebüro
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