Alle Jahre überfallen uns im Spätsommer und Herbst die Wespen. "Die "Wespenplage" ist ein ganz natürliches Phänomen; es gab sie immer und wird sie wohl auch immer geben", betonte die bayerische Umweltstaatssekretärin Emilia Müller. Begündet wird dies dadurch, dass die Wespenvölker im Spätsommer ihre größte Stärke erreicht haben und im Herbst die Völker langsam absterben. Dabei verlassen die Arbeiterinnen das Nest und vagabundieren bis zu ihrem Tod umher. Die Wespen fressen dabei vor allem Süßes, aber auch Bier und Fleisch locken sie magisch an. Müller: Mit einigen Regeln lässt es sich ganz gut in "Koexistenz" mit den Wespen leben!
Die Staatssekretärin empfiehlt "Augen auf" beim Essen und:
- Speisen und Getränke im Freien stets abdecken
- Möglichst Trinkhalme verwenden und nicht direkt aus Flaschen und Dosen trinken
- Kleinkindern unbedingt die Essensreste aus den Mundwinkeln abwischen
- Fallobst im Garten nicht liegen lassen, sondern täglich beräumen
- Mülltonnen und Abfalleimer geschlossen halten
- Vorsicht beim Barfußlaufen im Freien
- keine Parfüms, Haarsprays, stark parfümierte Sonnencremes oder Seifen benutzen, diese Gerüche könne Wespen zum Stechen reizen
In Gegenwart von Bienen und Wespen sollte man hektische Bewegungen meiden. Stattdessen die Wespen wegpusten oder sanft wegschieben und Ruhe bewahren, auch wenn man instinktiv anders handeln möchte!Nach einem Stich die Einstichstelle kühlen. Bei einem Stich in die Mundhöhle oder in den Atemwegen unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Für Insektengiftallergiker gilt:
- Stets ein "Notfall-Set" mitführen und dessen Gebrauch beherrschen!
- Nach einem Stich Begleitpersonen informieren! Diese können im Falle von auftretenden schweren Reaktionen Erste Hilfe leisten. Auch können sie im Bedarfsfalle notärztliche Hilfe rufen und die wichtige Information über den wahrscheinlichen Auslöser der Symptome weitergeben.
- Keinesfalls zögern, nach einem Stich einen Arzt aufsuchen oder ggf. einen Notarzt zu rufen!
Personen, die erstmals Anzeichen auf eine Allergie bei Insektenstichen zeigen, d. h. Reaktionen, die über örtliche Entzündungsreaktionen an der Einstichstelle hinausgehen (wie z. B. Übelkeit, Erbrechen, Atemnot oder generalisierte Hautveränderungen), sollten sich beim Facharzt beraten und auf eine Insektengift-Allergie hin testen lassen. Wenn sich eine Insektengiftallergie bestätigt, kann eine Hyposensibilisierungstherapie in fast allen Fällen die Allergie erfolgreich bekämpfen. Beratung und Verschreibung eines Notfall-Sets komplettieren die wichtige Prävention.
Mindestens zwei Prozent der Bevölkerung leiden an schwerwiegenden Allergien gegen Bienen- oder Wespengift.
Für die "Wespenplage" sind im Wesentlichen zwei Wespenarten verantwortlich (die Deutsche Wespe (Paravespula germanica) und die Gemeine Wespe (Paravespula vulgaris). Die meisten anderen Wespenarten fliegen nicht an menschliche Nahrungsmittel. Das heißt: Die Wespe auf dem Kuchen hat meist kein Nest mehr, das man beseitigen könnte. Die meisten Nester in Häusern sind jedoch Bauten der Sächsischen Wespe (Dolichovespula saxonica). Wenn man diese Nester beseitigt, ändert sich an der Wespenplage gar nichts, man trifft schlicht die Falschen!
Repasi / BUG-Pressebüro
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