Für eine ungetrübte Urlaubsfreude sollte man sich rechtzeitig vor Antritt einer Reise über den erforderlichen Gesundheitsschutz informieren. Dies betonte die bayerische Gesundheitsstaatssekretärin Emilia Müller anlässlich der beginnenden Reisesaison in München. Müller: "Wer nicht rechtzeitig vorsorgt, kann sich aus dem Urlaub schnell ein gefährliches Souvenir in Form einer unter Umständen schweren Krankheit mitbringen. Daher ist es unerlässlich, sich vor einer Reise umfassend über Gesundheitsrisiken am Reiseziel und die notwendigen Schutzmaßnahmen zu informieren. Auskunft geben der Hausarzt, die Gesundheitsfachleute bei den Landratsämtern, das Tropeninstitut der Universität München sowie das Missionsärztliche Institut in Würzburg." Jedes Jahr werden rund 1.000 Malaria-Erkrankungen nach Deutschland eingeschleppt. Auch andere schwere Krankheiten wie das Dengue-Fieber könnten Folge einer unzureichenden Vorsorge sein.
Müller betonte, dass insbesondere notwendige Impfungen nicht versäumt werden sollten: "Impfungen schützen vor Infektionskrankheiten, die unter Umständen lebenslange gesundheitliche Folgeschäden haben können. Gerade für Kinder ist ein kompletter Impfschutz besonders wichtig." Das Impfprogramm, zum Beispiel gegen Gelbfieber, Hepatitis A, Typhus, die von Zecken übertragene Frühsommermeningitis (FSME) oder Grippe, sollte daher sorgfältig und unbedingt rechtzeitig, d.h. einige Wochen vor Antritt einer Reise, zusammen mit dem Arzt geplant werden. Grundsätzlich sollte man dabei auch seinen Impfschutz gegen Diphtherie, Tetanus und Polio überprüfen lassen. Bei Reisen in Malaria-Risikogebiete ist zudem eine ausreichende Malariaprophylaxe ein "Muss". Daneben sollten bei Reisen in gefährdete Gebiete in ausreichender Menge Insekten abweisende Mittel und eventuell ein Moskitonetz mitgenommen werden. Dies ist auch ein wirksamer Schutz gegen Dengue-Fieber.
Auch umsichtiges Verhalten während der Reise hilft, Krankheiten zu vermeiden. So sollte man bei Reisen in warme Länder grundsätzlich kein Leitungswasser trinken, keine Eiswürfel in Getränke geben und Leitungswasser von unbekannter Qualität auch nicht zum Zähneputzen verwenden. Bedenkenlos sind dagegen frisch gekochter Tee und Kaffee, Getränke bzw. Limonaden aus industriegeschlossenen Behältern. Obst oder Gemüse sollte in südlichen Ländern nur frisch geschält oder frisch gekocht konsumiert werden. Möglichst zu vermeiden sind Salate jeder Art, rohe oder nicht durchgegarte Fleisch- und Fischgerichte sowie nicht industriell hergestelltes Speiseeis. Speisen mit rohem Ei oder Majonäse können ein Salmonellenrisiko darstellen.
Müller wies weiter darauf hin, dass vor allem in asiatischen und afrikanischen Ländern die sogenannte Straßentollwut bei streunenden Tieren sehr verbreitet sei. Diese Krankheit verläuft immer tödlich. Allein in Indien sterben daran jedes Jahr geschätzt ca. 30.000 Menschen. Deshalb sollte jeder Kontakt mit streunenden Hunden, Katzen und auffällig "zahmen" Wildtieren unbedingt vermieden werden. Wer in derartigen Ländern individuell reisen will, sollte auf jeden Fall auch an eine Tollwutimpfung denken.
Wer regelmäßig auf bestimmte Medikamente angewiesen ist, sollte sich vorher mit dem Arzt beraten. Müller: "Rezeptpflichtige Betäubungsmittel, zum Beispiel Ritalin, dürfen in einzelnen Ländern nur mit einer vom Gesundheitsamt beglaubigten ärztlichen Bescheinigung mitgenommen werden. Informationen dazu gibt auch die Botschaft des Reiselandes." Das Mitnehmen von im Ausland gekauften Arzneimitteln ist nur im Rahmen des üblichen Reisebedarfs erlaubt. Das kann auch Produkte betreffen, die im Reiseland frei verkäuflich sind (z.B. bestimmte Fitnessmittel).
Auch zu viel Sonne könne Risiken für die Gesundheit bringen, so die Staatssekretärin weiter. Wertvollen Rat für Sonnengenuss ohne Reue gibt es im Internet unter www.sonne-mit-verstand.de.
Weitere Informationen im Internet unter:
http://www.travelmed.de http://www.impfen-aktuell.de http://www.fit-for-travel.de
Repasi / BUG-Pressebüro
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